Foto: Simon Erath

Un­se­re Stim­me in Ber­lin
Ulle Schauws

Foto: Simon Erath

Mil­li­ar­de­n­in­ves­ti­ti­o­nen in Kli­ma­schutz und Ener­gie­si­cher­heit 

Zum Klima- und Trans­for­ma­ti­ons­fonds und zum Os­ter­pa­ket der Bun­des­re­gie­rung er­klärt Ulle Schauws, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te für Kre­feld, Moers und Neu­kir­chen-Vluyn

„Wenn wir jetzt in den mas­si­ven Aus­bau von Wind und Solar sowie mehr Ener­gie­ef­fi­zi­enz in­ves­tie­ren, hilft das nicht nur im Kampf gegen die Kli­ma­kri­se, son­dern wir stel­len die Wei­chen für eine si­che­re­re Ver­sor­gung mit preis­wer­ter und er­neu­er­ba­rer Ener­gie. Das ist ein dop­pel­ter Ge­winn. So­wohl die aus­ge­trock­ne­ten Böden als auch die Preis­ex­plo­si­o­nen durch Pu­tins fos­si­le Ener­gi­e­im­por­te zei­gen, wie drin­gend wir han­deln müs­sen. Des­halb stim­me ich als Grüne Ab­ge­ord­ne­te für den Nie­der­rhein dafür, dass über den Klima- und Trans­for­ma­ti­ons­fonds über 200 Mrd. Euro be­reit­ge­stellt wer­den, mit denen auch bei uns der Kli­ma­schutz bis 2026 noch­mal be­schleu­nigt wird. Zu­sätz­lich wer­den wir mit wei­te­ren 20 Mil­li­ar­den Euro der In­dus­trie bei der Um­stel­lung auf eine Ener­gie­ver­sor­gung mit sau­be­rem Was­ser­stoff hel­fen. 

Davon wer­den auch die Men­schen am Nie­der­rhein ganz un­mit­tel­bar pro­fi­tie­ren. Denn die Pro­duk­ti­on von Strom aus Er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en ist nicht nur kli­maf­reund­li­cher, son­dern schon jetzt in vie­len Fäl­len güns­ti­ger als die aus Gas, Kohle oder Atom­ener­gie. Zu­gleich sen­ken In­ves­ti­ti­o­nen in Ener­gie­ef­fi­zi­enz die spä­te­re Strom­rech­nung und ent­las­ten Ver­brau­che­rin­nen und Un­ter­neh­men. Das in der Ampel-Re­gie­rung ver­ein­bar­te Ziel, die Strom­ver­sor­gung bis zum Jahr 2035 na­he­zu voll­stän­dig auf Er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en um­zu­stel­len, be­deu­tet also auch, Men­schen dau­e­r­haft von hohen Strom­prei­sen zu ent­las­ten.

Beim Aus­bau der So­la­r­ener­gie bie­ten vor allem un­ge­nutz­te Dach­flä­chen eine große Chan­ce. Davon gibt es bei uns in der Re­gi­on viele.

Aber auch jede Haus­be­sit­ze­rin und jeder Haus­be­sit­zer kann prü­fen, ob das ei­ge­ne Dach dafür in Frage kommt. Für diese An­la­gen wird es eine an­ge­mes­se­ne För­de­rung geben. Sehr große Da­ch­an­la­gen wer­den zudem wei­ter­hin über Aus­schrei­bun­gen ge­för­dert. Um einen schnel­len Aus­bau zu er­mög­li­chen, ist es wich­tig, dass An­la­gen für Er­neu­er­ba­re Ener­gi­en auch die Un­ter­stüt­zung aller Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vor Ort fin­den. Des­halb wol­len wir auch, dass davon mög­lichst viele Men­schen als „Er­zeu­ger“ pro­fi­tie­ren.

Wind- und So­la­r­pro­jek­te von Bür­ge­r­ener­gie­ge­sell­schaf­ten wol­len wir als Re­gie­rung von den Aus­schrei­bun­gen aus­neh­men, so dass diese un­bü­ro­kra­tisch re­a­li­siert wer­den kön­nen. Be­glei­tend dazu wird ein neues För­der­pro­gramm für die Bür­ge­r­ener­gie auf­ge­legt und auch die fi­nan­zi­el­le Be­tei­li­gung der Kom­mu­nen an Wind- und So­la­r­pro­jek­ten wird wei­ter­ent­wi­ckelt.

Für den Umbau der Wirt­schaft schaf­fen wir die Vor­aus­set­zung, um diese hin zu einer was­ser­stoff­ba­sier­ten Wirt­schaft zu ent­wi­ckeln. Das Land hat zahl­rei­che Pro­jek­te zur Trans­for­ma­ti­on der In­dus­trie an­ge­sto­ßen. Die Her­aus­for­de­run­gen müs­sen wir ge­mein­sam be­herzt an­ge­hen. Ziel ist, dass Deut­sch­land und damit auch Kre­feld, Moers und Neu­kir­chen-Vluyn lang­fris­tig star­ke­Wirt­schafts­s­tand­orte bleibt. Kli­ma­schutz ist dabei in­zwi­schen die Vor­aus­set­zung für Wett­be­werbs­fä­hig­keit, In­no­va­ti­ons­kraft und Wohl­stand.

Ein Aus­bau der Er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en er­mög­licht es zu­gleich, sehr viel schnel­ler un­ab­hän­gig von Ener­gi­e­im­por­ten zu wer­den. Der rus­si­sche An­griffs­krieg auf die Uk­rai­ne führt uns der­zeit schmerz­haft vor Augen, wie wich­tig die­ser Schritt ist. Ener­gie­sou­ve­rä­ni­tät ist eine Frage der na­ti­o­na­len und der eu­ro­pä­i­schen Si­cher­heit.“

 

Hin­ter­grund:

  • Der Ener­gie- und Kli­ma­fonds (EKF, künf­tig Klima- und Trans­for­ma­ti­ons­fonds (KTF)) soll mit Mit­teln in Höhe von rund 200 Mil­li­ar­den Euro (kon­kret: 203 Mil­li­ar­den Euro) im Rah­men der Haus­halts­ver­hand­lun­gen für den Haus­halt 2022 und den Fi­nanz­plan bis 2026 aus­ge­stat­tet wer­den. Dies dient der fi­nan­zi­el­len Un­ter­le­gung der Trans­for­ma­ti­on der deut­schen Wirt­schaft hin zu mehr Kli­ma­neu­tra­li­tät. Dar­aus sol­len Maß­nah­men zur De­ka­r­bo­ni­sie­rung und zur Sen­kung der EEG-Um­la­ge sowie zur Er­hö­hung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit fi­nan­ziert wer­den.
  • Im Ver­gleich zu den Plä­nen der gro­ßen Ko­a­li­ti­on wächst der Ener­gie- und Kli­ma­fonds um rund 90 Mil­li­ar­den Euro und ver­dop­pelt sich damit fast von 114 Mil­li­ar­den auf 203 Mil­li­ar­den Euro.
  • Neu sind zudem wei­te­re 20 Mil­li­ar­den Euro an Ver­pflich­tungs­er­mäch­ti­gen, die ins­be­son­de­re für die De­ka­r­bo­ni­sie­rung zur Ver­fü­gung ste­hen, und zwar für CCfD-Ver­trä­ge (Ca­r­bon Con­tracts for Dif­fe­rence), bei denen Gel­der erst spä­ter aus­ge­zahlt wer­den.
  • Die EKF-Ein­nah­men spei­sen sich aus auf meh­re­re Quel­len: Bun­des­zu­schuss, EU-Emis­si­ons­han­del, Brenn­stof­fe­mis­si­ons­han­dels­ge­setz (BEHG), glo­ba­le Mehr­ein­nah­men und Ent­nah­men aus der Haus­halts­rü­ck­la­ge.
  • Das BMWK setzt sich auch in den Fol­ge­jah­ren dafür ein, dass wich­ti­ge kli­ma­po­li­ti­sche Pro­jek­te und die Vor­ga­ben des Ko­a­li­ti­ons­ver­tra­ges um­ge­setzt wer­den, ins­be­son­de­re im Rah­men der Um­set­zung der Was­ser­stoff­stra­te­gie und Trans­for­ma­ti­on der deut­schen Wirt­schaft. Wei­te­re Schwer­punkt­the­men sind die Ab­schaf­fung der EEG-Um­la­ge, der Um­welt­bo­nus sowie die Ge­bäu­des­a­nie­rung.

 

Ulle Schauws, MdB
Bun­des­tags­frak­ti­on Bünd­nis 90 / Die Grü­nen