Moerser Schlosspark: Kontroverse Diskussionen um geplante Baumfällungen

20. Dezember 2024

Der geplante Wandel des Moerser Schlossparks wird seit Anfang des Jahres in den Gremien öffentlich diskutiert. Kurz vor der Umsetzung sorgt er jedoch für hitzige Debatten und späte Proteste. Aus unserer Sicht liegt das an der späten Wahrnehmung der Maßnahme in der Öffentlichkeit, der unklaren Kommunikation über die Kriterien der Baumfällungen und den emotionalen Diskurs in den sozialen Medien.

In den beiden Planungsworkshops waren unterschiedliche Gruppen beteiligt. Neben Teilnehmenden aus der Moerser Kommunalpolitik unterem auch Mitglieder des NABU, des BUND und des Moerser Geschichtsvereins (…). 

Die dort diskutierten und schließlich vereinbarten Maßnahmen  stoßen  auch nicht bei allen Beteiligten  auf Verständnis. Es ist ein Kompromiss, wie er in einer demokratischen Gesellschaft üblich ist - und hat nicht immer das individuell gewünschte Ergebnis.

Aus unserer Sicht gibt es nachvollziehbare Gründe für das Vorhaben: Dazu zählen die Fällung von kranken Bäumen sowie die Entfernung von Bäumen, die langlebige und gesunde Exemplare gefährden, indem sie deren Entwicklung einschränken. Diese Maßnahmen dienen nachweislich dem langfristigen Schutz und der Pflege des Schlossparks.

Jedoch sind andere Argumente weniger einleuchtend. Besonders der Verweis auf den Denkmalschutz und die Fällung von gesunden Bäumen mit  Blick auf die Klimaresilienz wurde bei uns kontrovers diskutiert.  Das wird am sogenannten Lindenrondell am deutlichsten, das auch in seiner jetzigen Form den  Schlosspark prägt.

Die späte und wenig transparente Kommunikation der Verantwortlichen in der Stadtverwaltung war alles andere als glücklich und anschaulich. Es reicht halt nicht, diese Sachverhalte nur in den Gremien zu diskutieren. Bürgerinnen und Bürger, die den Schlosspark täglich nutzen, fühlen sich unzureichend informiert oder gar übergangen. Eine frühzeitige und offene Einbindung der Bevölkerung hätte helfen können, Vertrauen in die Maßnahmen zu schaffen und die Debatte zu versachlichen.

Wir wünschen uns, dass dies einen Entwicklungsprozess anstößt. Die Kommunikation mit den Bürger*innen sollte frühzeitig erfolgen. Informationen sollten klar und anschaulich auf den Plattformen der Stadt bereitgestellt werden. Das nicht autorisierte Markieren der betroffenen Bäume im Park zeigt, wie hilfreich eine visuelle Darstellung der Maßnahmen sein kann.

Durch transparente und faire Debatte können alle Seiten gewinnen. Wenn wir uns um mehr Verständnis für unterschiedliche Positionen und um Offenheit in den Entscheidungsprozessen bemühen, können wir wieder miteinander ins Gespräch kommen.

🎄 Zum Abschluss wünschen wir allen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen friedvollen Jahresausklang. Mögen wir das neue Jahr gemeinsam mit frischem Elan und konstruktivem Dialog beginnen.