Aufruf zu mehr Zivilcourage in unserer Stadt. Die OGS schlagen Alarm.

15. April 2021

Schüler*innen bleiben auf der Strecke. Zusammen mit den OGS-Einrichtungen der Caritas in Moers fordern die Grünen auf, jetzt jeden Spielraum zu nutzen, der dem chaotischen Treiben der Landesregierung Vernunft und Rücksicht auf die schwierige Situation an unseren Schu- len entgegensetzt. Angefangen bei der miserablen Vorbereitung und Durchführung der Schnelltests, dem planlosen „Auf und Zu“ bis hin zu alltagsuntauglichen Förderangeboten für unsere Kinder, so kann es nicht bleiben. Das ist ein Notruf! Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Schüler:Innen, Lehrer:Innen und die Beschäftigten in der Schulbetreuung sind an ihren Grenzen.

Nach unserem Antrag zur Einrichtung von Hilfsangeboten für unsere Schüler:Innen, mittler- weile 2 Monate alt, hatte sich Brunhild Demmer, Caritas Moers/Xanten, an unsere Fraktion gewandt. Unser Antrag ist derweil unbeantwortet geblieben. Die Situation aber hat sich seit- her verschärft. Hilfe in eigener Verantwortung ist dringend geboten.

„Die vom Land bereitgestellten Förderangebote sind ein bürokratisches Monstrum, fernab je- der Lebensrealität“, so Frau Demmer. „Die formellen Vorgaben lösen für unsere OGS mehr Verwaltungsaufwand aus, als dass sie Wirkung entfalten könnten. Die Finanzierung ist nie auskömmlich umzusetzen. Generell bleibt bei Trägern und Kommunen ein Eigenanteil von 20%. Der wäre zu verschmerzen, könnte für die Kinder etwas erreicht werden. Das Gegen- teil scheint der Fall. Deswegen gibt es auch kaum eine Schule in Moers, die die Landesmittel abruft.“

Die Landesprogramme sind pure Augenwischerei. „Von der Antragstellung bis zur Organisa- tion des Personaleinsatzes, der Bezahlung und der Verwendungsnachweiserbringung alle 2 Monate. …Nichts in den Verfahren ist bis zu Ende gedacht. Die Beratungsresistenz der Ver- antwortlichen in Düsseldorf kann man getrost als teflonbeschichtet bewerten“, so der Caritas- Fachbereichsleiter Klaus Roosen. Die Caritas will dennoch mit gutem Beispiel vorangehen und zumindest ein zweiwöchiges Ferienprogramm für Schüler:Innen auf die Beine stellen.

In Moers wird wie zuletzt in der Ratssitzung auf die Nicht-Zuständigkeit der kommunalen Verwaltung verwiesen. Aber wir Grünen sind überzeugt, wo ein Wille, da ein Weg. Es gibt durchaus Möglichkeiten die Träger und die Kinder unserer Stadt mit pragmatischen und kre- ativen Angeboten zu entlasten. Das war und ist unser Credo und gab den Anlass für den An- trag von uns Grünen von Anfang Februar.

Gemeinsam mit der Caritas in Moers fordern wir Grünen die Verwaltung auf, einen „Runden Tisch zu bilden“, und appellieren gemeinsam mit weiteren Trägern auszuloten und umzuset- zen was möglich und nötig zu tun ist und zwar sofort. „Das Virus fragt nicht danach, wer ver- antwortlich ist. Es ist dringend Zeit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen!“, so Brunhild Demmer.

Gudrun Tersteegen und Ina Küpperbusch
Bündnis 90/Die Grünen in Moers